Für den Wohnblog von Wirz Tanner Immobilien habe ich letzthin meine 5 liebsten Wohntrends zusammengestellt und möchte die natürlich auch mit euch teilen. Es ist ja wie in der Modebranche, einige Trends sind kurzlebig, andere so schön, dass sie für immer bleiben.
1. Scandi-Chic
Skandinavisch-Chic ist aus der Interieur Welt nicht mehr wegzudenken und seit Jahren ein Liebling in vielen Wohnungen . Kein Wunder, denn der Stil der Skandinavier ist modern und trotzdem extrem gemütlich. Zum Einsatz kommt vor allem heimisches Holz und Textilien aus Baumwolle und Leinen. Aber auch Porzellan und Steingut passen perfekt zum nordischen Wohnstil. Die Farbpalette reicht von Weiss, zu Beige, bis hin zu Grau und zarten Pastelltönen.
Skandinavier folgen keinem eigentlichen Wohntrend, sondern gestalten ein Zuhause in dem sich Familie und Freunde einfach wohlfühlen. Der Grundsatz „weniger ist mehr“ ist zentral und oberste Maxime.
Ob Scandi-Chic, Hygge oder Nordic Clean, die Skandinavier holen sich die Natur ins Haus. Natürlich perfekt arrangiert mit schönen Accessoires. Meiner Meinung nach kombiniert keiner Eleganz und Natürlichkeit so perfekt wie die Skandinavier.
Foto 1: Gruenderzeit_zeit Foto 2: Stadshem
2. Wabi Sabi
Wabi-Sabi ist ein altes japanisches Konzept, das eng mit dem Zen-Budismus verbunden ist. Dabei geht es, die Schönheit des einfachen und unperfekten zu zelebrieren. Das Bestehende und Gelebte ist das Ideal. Aber wie schaut der Wabi-Sabi Stil in einem Zuhause aus? Zuerst einmal gilt es Ballast abzuwerfen um Platz zu schaffen für das Wesentliche. Alles unnötige, was einem nicht wirklich glücklich macht, soll weg. Bleiben darf was, regelmässig gebraucht wird, oder Freude bereitet. Auch wenn Wabi-Sabi altes und unvollkommenes zelebriert, ist der Stil nicht mit Shabby Chic zu vergleichen. Wabi-Sabi hält sich eher zurück, frei von allem unnötigen, strahlt aber trotzdem viel Wärme und Gemütlichkeit aus. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Farbpalette. Naturweiss, sanfte Cremefarben, feines Grau, warme Erdtöne und zartes Rosé passen perfekt zu Wabi-Sabi und strahlen Ruhe und Harmonie aus. Bei den Materialien dreht sich alles um Natürlichkeit. Holz, Keramik und natürliche Stoffe spielen dabei die Hauptrollen. Das schöne an Wabi Sabi ist, dass nichts akkurat drapiert werden muss. Locker hingelegt wirkt alles gleich richtig Wabi-Sabi like.
Foto 3: Karen Mordechai Foto 4: the future kept
3. Minimalismus
Minimalismus beschreibt einen Lebensstil, der sich durch möglichst wenig Besitz ausgezeichnet. Die zentrale Frage hierbei ist: Brauche ich das wirklich? Also muss auch hier erstmal Ballast abgeworfen werden. Alles was überflüssig ist wird aussortiert, verschenkt oder noch besser, der Caritas gespendet. Bei Neuanschaffungen gilt es zu bedenken, ob der Kauf wirklich notwendig ist und das Produkt einem wirklich glücklich macht. In der Theorie eigentlich ganz einfach. Einige werden jetzt sicherlich denken dass diese Art zu leben kühl und ungemütlich ist. Dem ist aber überhaupt nicht so. Wer sich nämlich nur mit Lieblingsstücken umgibt und diese entsprechend in Szene setzt, kann wunderschöne Räume gestalten. Und auch das gängige Klischee, dass beim Minimalismus alles nur in sterilem Weiss gehalten wird, ist völlig falsch. Einzig unterschiedliche und grelle Farben wären hier fehl am Platz. Sie können ohne weiteres auf Farbtöne, wie gebrochenes Weiss, Grau, Beige, oder aber auch Pastell und Holztöne zurückgreifen und dem monotonen kann mit verschiedenen Stoffen und Texturen die Stirn geboten werden. So geben Sie Ihrem minimalistisch eingerichteten Raum eine persönliche Note und verhindern, dass dieser kalt oder gar steril wirkt.
Foto 5 & 6: Passionshake
4. Slow Living
Das Bedürfnis nach einem Ausgleich zu unserem hektischen Leben wird bei vielen immer grösser. Wir sind komplett vernetzt, quasi nonstop Online und immer erreichbar. Wir versuchen krampfhaft den Spagat zwischen Familie und Karriere, Freizeit und Selbstverwirklichung hinzukriegen. Und natürlich praktizieren wir 4mal wöchentlich Yoga, meditieren und ernähren uns vegan. Zeit für eine Pause oder echte Erholung bleibt da kaum noch. Slow Living bedeutet eigentlich nichts anderes als langsamer und entschleunigter zu leben. Aber wie genau setzt man diesen Trend im eigenen zu Hause um? Kann ein Haus entschleunigt werden? Ja, das geht. Auch hier kommen wir um ein erstmaliges Ausmisten nicht herum. Denn ganz ehrlich, wer kann schon entschleunigt leben, wenn die wichtigen Dinge andauernd im Chaos versinken. Also heisst es schon wieder: Entrümpeln, verschenken oder spenden. Das Credo bleibt immer gleich: Weg muss alles was nicht glücklich macht. Natürlich muss jeder selber entscheiden, welche Möbel, Accessoires und Materialien ihn happy macht. Es gibt jedoch einige Must-Haves die den Begriff Slow-Living prägen: Natürliche Materialien, erdige Farbtöne, geradliniges Design und natürlich fair produzierte Produkte, wenn möglich aus regionalen hergestellten Materialien. Investiert wird in Objekte die keinen Trends standhalten wollen, sondern erstklassig verarbeitet und zeitlos im Design sind. Oder bestehendes wir aufgepeppt. Zum Beispiel kannst du das Sofa neu beziehen lassen oder das Wohnzimmer mit einem anderen Farbanstrich auffrischen. Auch Grosi’s Kommode schaut restauriert aus wie neu und bringt erst noch mehr Stil ins Zimmer als eine ab Stange. Natürlich dauert das alles etwas länger und braucht vielleicht auch mehr Geduld, aber genau deshalb heisst es auch Slow Living.
Foto 7 & 8: Ingredients LDN
5. Upcycling
Upcycling ist kein eigentlicher Trend, sondern eine regelrechte Bewegung. Es geht darum altes, defektes oder gebrauchtes nicht gleich aufzugeben, sondern diesen Sachen eine zweite Chance zu geben. Nicht etwa aus Kostengründen, sondern aus rein ökologischen Aspekten. Zu schnell werfen wir Möbel oder Accessoires weg, um Platz für Neues zu machen. Dabei gibt es so viele, tolle Möglichkeiten etwas aufzumöbeln, oder neues Leben einzuhauchen. Ich persönlich habe mir beispielsweise aus alten Leinenvorhängen neue Überwürfe fürs Bett genäht oder den Schaumstoff unserer alten Matratze als Füllung für neue Sitzkissen verwendet. Inspirationen gibt es auf Pinterest oder tollen Blogs, die sich ausschliesslich mit diesem Thema auseinandersetzen und aufzeigen wie aus alten Schätzen etwas ganz neues entstehen kann. Auch Möbelproduzenten haben das Thema längst aufgegriffen. Immer öfter wird altes Holz für neue Möbelstücke verwendet oder Designklassiker werden restauriert, neu bezogen und aufgepeppt. Ein Objekt mit Geschichte hat schliesslich immer noch viel mehr Charme als ein neues Stück aus dem Einrichtungshaus.
Foto 9: Stadshem Foto 10: IKEA Livet Hemma
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